Fidelis Bentele

Fidelis Bentele Selbstbildnis, 1880

* 05. April 1830 in Tettnang

† 27. März 1901 in Stuttgart

Als Sohn des Tierarztes Josef Anton Bentele und seiner Frau Franziska, geb. Günthör wurde Fidelis Bentele am 5. April 1830 in Tettnang geboren. Nach Volks- und Lateinschule begann 1845 seine Ausbildung an der Zeichenschule des Polytechnikums in München. Am 25. April 1847 fand er Aufnahme an der Münchner Akademie der Bildenden Künste. Staatliche Unterstützung ermöglichte ihm eine weitere Ausbildung an der Königlichen Kunstschule in Stuttgart. Als Schüler von Professor Bernhard von Neher entwickelte er hier eine Vorliebe für die religiöse Historienmalerei. 1856 erhielt Bentele ein Staatsstipendium und reiste nach Rom, wo er mit den Malern Overbeck, Cornelius, Wagner, Flatz, Koch sowie zahlreichen anderen jungen Künstlern Kontakt pflegte.

Zurück in Stuttgart wurde er 1859 zunächst als Hauptlehrer, dann als Professor an der Königlich Württembergischen Baugewerkschule angestellt. 1860 bekam er erstmals einen Auftrag für die Anfertigung von Altarblättern für die Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Gallus in Kressbronn-Gattnau. 1861 malte er die ersten von insgesamt 31 Werken für die neu errichte Pfarrkirche St. Gallus in seiner Geburtsstadt.

Nach seiner Hochzeit mit Mathilde Mährle, Tochter des Staats-Finanzbeamten Matheus Mährle, wurde 1864 ihr Sohn Gustav geboren. Ihm folgte ein Jahr später Sohn Fidelis Ottmar, der jedoch mit zehn Monaten starb.

Fidelis Bentele arbeitet in seinem Atelier an dem „Rosenkranzbild“ für die Pfarrkirche Wilhelmskirch, ca. 1897.

Bentele war 40 Jahre Lehrer und Professor für Ornament- und Landschaftszeichnun

gen in Stuttgart. Neben seinem Lehramt verdiente er mit der Anfertigung von kirchlichen Kunstwerken seinen Lebensunterhalt. Er wird heute in erster Linie als Kirchenmaler wahrgenommen, was insofern zutreffend ist, da er für zahlreiche Gotteshäuser mit Schwerpunkt Oberschwaben, aber auch im Stuttgarter Raum und in der Ortenau über hundert sakrale Werke schuf. Er malte dabei überwiegend im Nazarener Stil, dem Kunstgeschmack seiner Zeit. Neben den sakralen Werken sind von Fidelis Bentele auch etwa 90 profane Bilder und zahlreiche Zeichnungen bekannt, die sich fast ausnahmslos im Privatbesitz befinden.

Fidelis Bentele starb hochgeehrt am 27. März 1901 im Alter von knapp 71 Jahren in Stuttgart und wurde auf dem dortigen Fangelsbach-Friedhof beigesetzt. 

* 05. April 1830 in Tettnang

† 27. März 1901 in Stuttgart

Fidelis Bentele Selbstbildnis, 1880

Als Sohn des Tierarztes Josef Anton Bentele und seiner Frau Franziska, geb. Günthör wurde Fidelis Bentele am 5. April 1830 in Tettnang geboren. Nach Volks- und Lateinschule begann 1845 seine Ausbildung an der Zeichenschule des Polytechnikums in München. Am 25. April 1847 fand er Aufnahme an der Münchner Akademie der Bildenden Künste. Staatliche Unterstützung ermöglichte ihm eine weitere Ausbildung an der Königlichen Kunstschule in Stuttgart. Als Schüler von Professor Bernhard von Neher entwickelte er hier eine Vorliebe für die religiöse Historienmalerei. 1856 erhielt Bentele ein Staatsstipendium und reiste nach Rom, wo er mit den Malern Overbeck, Cornelius, Wagner, Flatz, Koch sowie zahlreichen anderen jungen Künstlern Kontakt pflegte.

Zurück in Stuttgart wurde er 1859 zunächst als Hauptlehrer, dann als Professor an der Königlich Württembergischen Baugewerkschule angestellt. 1860 bekam er erstmals einen Auftrag für die Anfertigung von Altarblättern für die Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Gallus in Kressbronn-Gattnau. 1861 malte er die ersten von insgesamt 31 Werken für die neu errichte Pfarrkirche St. Gallus in seiner Geburtsstadt.

Nach seiner Hochzeit mit Mathilde Mährle, Tochter des Staats-Finanzbeamten Matheus Mährle, wurde 1864 ihr Sohn Gustav geboren. Ihm folgte ein Jahr später Sohn Fidelis Ottmar, der jedoch mit zehn Monaten starb.

Bentele war 40 Jahre Lehrer und Professor für Ornament- und Landschaftszeichnungen in Stuttgart. Neben seinem Lehramt verdiente er mit der Anfertigung von kirchlichen Kunstwerken seinen Lebensunterhalt. Er wird heute in erster Linie als Kirchenmaler wahrgenommen, was insofern zutreffend ist, da er für zahlreiche Gotteshäuser mit Schwerpunkt Oberschwaben, aber auch im Stuttgarter Raum und in der Ortenau über hundert sakrale Werke schuf. Er malte dabei überwiegend im Nazarener Stil, dem Kunstgeschmack seiner Zeit. Neben den sakralen Werken sind von Fidelis Bentele auch etwa 90 profane Bilder und zahlreiche Zeichnungen bekannt, die sich fast ausnahmslos im Privatbesitz befinden.

Fidelis Bentele starb hochgeehrt am 27. März 1901 im Alter von knapp 71 Jahren in Stuttgart und wurde auf dem dortigen Fangelsbach-Friedhof beigesetzt.  

Quelle: HOFFMANN, Gisbert: Tettnanger Persönlichkeiten – vom Mittelalter bis heute, Seite 46-47, Heimat-Zeichen 11, Herausgeber: Förderkreis Heimatkunde e.V. Tettnang, Tettnang 2023.

Fidelis Bentele arbeitet in seinem Atelier an dem „Rosenkranzbild“ für die Pfarrkirche Wilhelmskirch, ca. 1897.